Auch, wenn Tattoos quasi eine Lebensentscheidung sind, über die man gut nachdenken muss, kann man nicht alles vorhersehen. Manch einer begeht eine Jugendsünde oder macht sich ein Tattoo eher aus Spaß oder ohne vorher gut darüber nachzudenken. Manch wichtiges Datum verliert für uns später an Bedeutung. Mit Menschen, mit denen wir uns verbunden fühlten, haben wir später nicht mehr viel zu tun, wie etwa eine Trennung egal, ob vom Partner oder Freunden. Namen ehemaliger Partner, Jugendsünden wir Arschgeweihe, Rechtschreibfehler im Schriftzug, ungeliebte Erinnerungen gehören zu den häufigsten Gründen, das Menschen sich mit einem Tattoo unwohl fühlen.

Manchmal ändert sich auch schlicht unser Geschmack, das Tattoo ist nicht mehr aktuell oder hat nicht mehr die symbolische Bedeutung, die es einmal hatte. Manchmal ist ein Tattoo auch nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Tätowierkunst oder hat von vornherein nicht die Qualität, die wir gern möchten. 

Ein Tattoo wird mit Laser entfernt

Welche Methoden zur Entfernung gibt es?

Eignet sich das Tattoo nicht für ein Cover-Up oder möchte man generell keines mehr haben, bleibt noch die Möglichkeit, das Tattoo zu entfernen. Früher gab es die Methode Tattoos abzuschleifen oder Hautgewebe auszuschneiden. Dabei besteht aber ein hohes Risiko, dass sich Narben bilden.

Die am meisten verbreitete Methode ist das Lasern. Dabei werden die Farbpigmente vom Licht erhitzt und dadurch gesprengt. Anschließend wird ein Teil der Farben über die Niere und Darm ausgeschieden, ein anderer bleibt im Körper. Experten sehen das weg lasern kritisch, da manche Bruchstücke der Farbpigmente sich als giftig oder krebserregend herausgestellt haben und zu Zellschäden führen können. Zudem ist noch nicht ausreichend erforscht, wie sich die Überreste der Farben letztlich auf den Organismus auswirken. Daher sollte schon beim Stechen eines Tattoos darauf geachtet werden, dass als unbedenklich eingestufte Farben benutzt werden und der Tätowierer seriös ist. Gleiches gilt für die Entfernung eines Tattoos, die ausschließlich von einem Experten durchgeführt werden sollte, etwa einem Hautarzt oder einem Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie.

Ein seriöser Arzt wird nicht versprechen, dass ein Tattoo vollständig entfernt werden kann. Vor allem farbige Tattoos lassen sich schlechter weg lasern als schwarze. Auch können nach dem Entfernen der Farben Narben vom Tätowieren bleiben, die zuvor nicht sichtbar waren. Manche Tattoos sind auch schlichtweg zu groß um per Laser entfernt zu werden oder so klein, dass eine Laserbehandlung unnötig ist. Denn Laserbehandlungen sind sowohl langwierig als auch teuer. Zwischen 80 und 400 Euro können pro Sitzung fällig werden, je nach Größe und Farben des Tattoos. Selbst eine kleine Tätowierung liegt da schnell bei 1000 Euro. Die Krankenkassen übernehmen die Behandlung nicht. 

Wie lange dauert die Entfernung und wie gut sind die Ergebnisse?

Die Entfernung eines Tattoos dauert viele Sitzungen lang, je nach Größe, Farbintensität und Einstichtiefe. In der Regel ist mit etwa fünf bis fünfzehn Sitzungen zu rechen, manchmal sind es auch mehr. Jede Sitzung verläuft an sich recht kurz. Je nach Farben des Tattoos werden verschiedene Laser angewandt, da die Pigmente unterschiedlich auf die Wellenlängen des Lichts reagieren. Da die Behandlung je nach Schmerzempfindlichkeit des Patienten durchaus schmerzhaft ist, kann die Behandlung mit einer betäubenden Salbe vorbereitet werden. Die Haut ist nach der Behandlung sehr empfindlich und muss vor der Sonne beschützt werden. Nach dem Lasern kann der Bereich gerötet oder geschwollen sein oder es können sich Krusten bilden. Diese Nebenwirkungen verschwinden aber in der Regel nach ein paar Tagen.

Nach einer Sitzung benötigt die Haut vier bis acht Wochen, um sich komplett zu erholen, weshalb der Zeitraum zwischen den Sitzungen sich oft über Monate hinzieht. Nur so wirkt die Laserbehandlung optimal. Die Entfernung eines Tattoos kann daher länger als ein Jahr dauern. Zudem ist erst dann ein Resultat zu sehen, wenn die aufgebrochenen Pigmente vom Immunsystem abgebaut wurden. Die Farben Gelb, Braun und Violett wird man am schwierigsten wieder los, während Schwarz und Rot sich gut weg lasern lassen, ebenso wie Grün und Blau. Das Weglasern ist also keine schnelle und sofortige Lösung, mit der man ein ungeliebtes Tattoo zeitnah los ist, sondern benötigt Zeit und Geduld.

Häufige Fragen und Antworten

Wie lange dauert in etwa eine Sitzung (Behandlung) und wie läuft sie ab?

Bei einer Tattoo Entfernung wird das zu behandelnde Hautareal mit einem speziellen Laser bestrahlt. Durch die Impulse des Lasers werden die Farbpigmente der Tätowierung zerstört, während die Haut intakt bleibt. Die Dauer einer Sitzung richtet sich dabei nach der Größe des Tattoos: Bei kleinen Tätowierungen dauert eine Behandlung nur wenige Minuten, bei großflächigen Tattoos bis zu einer Stunde. Um das Risiko von Allergien zu minimieren, wird üblicherweise vorab ein kleines Hautareal auf Unverträglichkeit getestet.

Wie viele Sitzungen werden benötigt, um ein Tattoo zu entfernen?

Die Anzahl der Sitzungen richtet sich hauptsächlich danach, wie professionell das Tattoo gestochen wurde. Die Arbeit eines Laien kann oftmals in 5 bis maximal 10 Sitzungen behandelt werden, eine wirklich professionelle Arbeit erfordert bis zu 20 Behandlungen.

Wie viel Zeit sollte zwischen den Sitzungen liegen?

Nach jeder Laser Entfernung bildet sich eine Kruste am behandelten Hautareal, die erst vollständig abheilen muss. Zwischen den einzelnen Sitzungen sollten daher mindestens 4 Wochen liegen.

Wie gut sind die Ergebnisse? Ist das Tattoo komplett weg?

Eine wirklich vollständige Entfernung des Tattoos kann lediglich bei 5 bis 10 Prozent der Betroffenen garantiert werden. In den übrigen Fällen bleiben vereinzelt Restpigmente, leichte Schatten oder Umrisse zurück. Wie erfolgreich eine Entfernung ist hängt zudem von folgenden Faktoren ab:

  • Wurde das Tattoo von einem Spezialisten oder einem Laien gestochen?
    Tattoos, die von Profis gestochen wurden, sind schwerer zu entfernen.
  • Ist das Tattoo ein- oder mehrfarbig?
    Einfarbige Tattoos sind relativ einfach, mehrfarbige hingegen schwerer zu entfernen.
  • Wie groß ist das zu entfernende Tattoo?
    Großflächige Tattoos, die zudem mit verschiedenen Farben gestochen wurden, verbieten aus Risiko Gründen oftmals den Einsatz eines Lasers.

Welchen Farben sind am einfachsten, welche am schwierigsten zu entfernen?

Einfarbige Tattoos in schwarz, blau oder hellrot sind am einfachsten zu entfernen. Tätowierungen in tiefrot, orange oder violett lassen sich weniger gut entfernen. Am schwierigsten ist eine Behandlung, wenn das Tattoo in den Farben gelb oder grün gestochen wurde.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Entfernung?

Die Entfernung von Tattoos gilt aus medizinischer Sicht als Schönheitsbehandlung, weshalb die Kosten nicht von der Krankenkasse übernommen werden. Eine Ausnahme bilden Tattoos mit herabwürdigendem, beleidigendem oder rechtswidrigem Motiv/Inhalt, die gegen den Willen des Trägers gestochen wurden. Auch beim Nachweis gesundheitlicher Risiken ist eine Kostenübernahme wahrscheinlich.

Welche Nebenwirkungen kann es geben?

Punktförmige Blutungen, kleine Bläschen, Verbrennungen, Narben und die Bildung von irreversiblen Pigmentflecken zählen zu den häufigsten Komplikationen einer Tattoo Entfernung. Auch sind Unverträglichkeiten und Allergien während der Behandlung möglich.

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