Bereits seit vielen Jahrtausenden schmücken die Menschen unterschiedliche Hautbereiche mit Bildern, die dauerhaft bleiben. Früher steckten rituelle Gründe dahinter, heute geht es bei Tätowierungen eher um einen Körperschmuck und teilweise auch um einen Modetrend. Doch auch, wenn der Vorgang in professionellen Studios in den meisten Fällen sicher ist, kann es unter Umständen auch zu diversen Nebenwirkungen kommen. Nicht selten entstehen Infektionen durch kontaminierte Farblösungen oder auch eine schlechte Hygiene. Denn leider wird Letztere längst nicht von allen Studios wirklich ernst genommen.

Hygiene bei der Tätowierung

Die Farbe als Risiko

Diverse entzündliche Reaktionen sind sicherlich die häufigste Nebenwirkung beim Tätowieren. Das Problem ist, dass sie teilweise erst nach einigen Tagen auftreten. Denn viele Menschen wissen nicht, dass sie gegen eine bestimmte Farbe beziehungsweise gegen bestimmte Bestandteile der Farbe allergisch sind und wundern sich dann über die Reaktion des Körpers. Das ist gerade dann ein Problem, wenn sie sich zum ersten Mal tätowieren lassen. Vor allem die roten Farben, die sehr häufig Quecksilber, Chrom und Nickel enthalten, lösen häufig Unverträglichkeits-Reaktionen aus. Wenn sich die Hautstelle durch eine Tätowierung entzündet hat, kann sich dies durch folgende Symptome äußern:

  • Blasenbildung
  • Brennen
  • Juckreiz
  • Rötung
  • Schorf
  • Ödeme
  • Schmerzen
  • Schwellung
  • Müdigkeit
  • Fieber und Kopfschmerzen
  • Brechreiz
  • Schüttelfrost

Es können Viren in die Wunde gelangen

Da beim Tätowieren sehr kleine Wunden erzeugt werden, können in diese theoretisch auch diverse Viren gelangen, wie zum Beispiel Hepatitis oder HIV. Die Gefahr ist vor allem dann sehr groß, wenn alle wichtigen Hygiene-Standards nicht oder nicht komplett eingehalten werden. Zudem sollen auch einige sehr billige Farben, die zumeist aus dem Ausland stammen, Krebs erregen können.

Tumore

In den Farben befinden sich zudem auch sogenannte Policyclische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs), die krebserregend sein sollen. Im schlimmsten Fall können durch sie Tumore entstehen und zum Beispiel Hautkrebs entstehen. Allerdings ist bislang noch kein abschließender medizinischer Beweis für diese Behauptung erbracht worden. Dennoch sollte niemand die Entscheidung für eine Tätowierung übereilt treffen und den günstigsten Anbieter wählen. Denn das kann unter Umständen gravierende Folgen haben, die auch die Gesundheit betreffen. Zudem ist ein Tattoo dauerhaft und begleitet uns das ganze Leben.

Wann ist das Tätowieren ungesund, gefährlich oder riskant?

Gefährlich kann es werden, wenn der Tätowierer die Nadel zu tief einsticht. Denn dann sind nicht nur unschöne und verschwommene Linien die Folge. Vielmehr können die Farbpigmente auch zu den Lymphknoten wandern und sich unter Umständen auch in der Leber ablagern. Erfahrenen Tätowierern sollte dies nicht passieren, dennoch ist es theoretisch immer möglich, dass sie die Nadel zu tief in die Haut stechen.

Bei der Wahl eines guten Anbieters können Bewertungen anderer Kunden im Internet sehr hilfreich sein.

Antworten zu Fragen zur Gesundheit

Kann Tätowieren gefährlich sein?

Eine Tätowierung ist im Grunde eine kleine Operation und daher niemals ganz unbedenklich. Auch bei absolut hygienischen Bedingungen im Tattoostudio kann es z.B. aufgrund von mangelhafter Nachsorge zu Infektionen kommen. Daher ist es umso wichtiger, dich über das Tattoostudio deiner Wahl zu informieren, um das Risiko von Komplikationen möglichst gering zu halten.

Kann ich mich während der Schwangerschaft tätowieren lassen?

Sich tätowieren zu lassen bedeutet für deinen Körper immer Stress. Stress für die Mutter bedeutet im Falle einer Schwangerschaft auch Stress für das Kind. Außerdem ist die Haut durch die hormonellen Veränderungen in der Schwangerschaft wesentlich schmerzempfindlicher. Daher sollte man mit einem Tattoo besser warten, bis das Kind auf der Welt ist.

Kann ich mich auf eine Allergie gegen die Farben testen lassen?

Allergien gegen moderne Tattoofarben sind sehr selten. Solltest du Bedenken haben, kannst du aber nach der Marke der verwendeten Farbe bzw. den Inhaltsstoffen fragen und zuvor einen Allergietest auf diese Substanzen machen lassen.

Ist die Farbe giftig?

Nein, Tattoofarbe ist nicht giftig. In seltenen Fällen können jedoch Allergien gegen einen der Bestandteile bestehen. Siehe vorheriger Punkt.

Kann ich nach einer Tätowierung Blut spenden?

Es sollten mindestens 4 Monate zwischen dem Tattootermin und der Blutspende liegen. Dies hat den Sinn der Vermeidung von Infektionskrankheiten, die erst nach einiger Zeit eindeutig im Blut nachgewiesen werden können.

Ist mit einer Tätowierung eine MRT (Magnetresonanztomographie) möglich?

Ältere Tattoofarben enthalten oft magnetisch aktive Inhaltsstoffe, die im MRT reagieren können. Tattoofarben, die nach 1990 hergestellt wurden, sind davon aber nicht mehr betroffen.

Kann ich mich während einer Krebserkrankung bzw. Chemotherapie tätowieren lassen?

Nein. Krebs bzw. Chemotherapie schwächt deinen Körper stark und eine Tätowierung wäre eine weitere Belastung für deinen Körper.

Wie lange dauert die Heilung der Haut?

Je nach Größe und Hauttyp solltest du mit einer Abheildauer von 3 Wochen bis hin zu 3 Monaten rechnen. In dieser Zeit solltest du besonders achtsam mit deinem Tattoo umgehen.

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