Generelles und Hintergrundwissen zum Tätowieren: Was passiert beim Tätowieren?

Beim Tätowieren wird mittels einer elektrischen Tätowiermaschine durch eine oder mehrere Nadeln Farbe in deine zweite Hautschicht transportiert. Die Nadel sticht dabei ca. 10.000 pro Minute in deine Haut und muss manuell in Farbe getaucht werden. Je nach Dicke der Linien oder auszumalender Fläche werden unterschiedlich viele Nadeln verwendet.

Dauerhaft sichtbar bleibt das Tattoo, weil es in die Lederhaut gestochen wird. Diese erneuert sich nicht permanent, im Gegensatz zu der darüberliegenden Hautschicht. Die Dicke der Hautschichten ist je nach Körperstelle unterschiedlich, daher ist es wichtig, dass dein Tätowierer die Stichtiefe an die jeweilige Körperregion und auch deinen Hauttyp anpasst.

die 1. Tätowierung

Mein erstes Tattoo: Empfohlener Ablauf

Bevor du dich zum ersten Mal tätowieren lassen willst, solltest du dir sicher sein, ob du wirklich ein Tattoo willst. Stell dir die Frage, ob du nur ein Tattoo willst, weil es gerade im Trend liegt oder ob du dich auch noch Jahre später daran erfreuen kannst. Willst du lange Zeit Freude an deinem Tattoo haben, muss auch das Motiv gut ausgewählt werden. Ebenso die Stelle, an der du dich tätowieren lassen möchtest. Für viele Menschen spielt es eine Rolle, ob man das Tattoo z.B. im Beruf leicht mit Kleidung verdecken kann, man spricht oft von der „T-Shirt Grenze“, also im oberen Bereich deines Körpers keine Tattoos außerhalb von Körperstellen, die mit einem T-Shirt verdeckbar sind. Außerdem kannst du die unterschiedliche Schmerzempfindlichkeit deiner Körperregionen in diese Überlegung miteinfließen lassen. Manche Körperpartien gelten als schmerzhafter (Rippen, Kniekehle, Armbeuge, Intimbereich etc.), andere als schmerzärmer (Oberarm, Wade, Rücken etc.).

Je nach Motiv bzw. Stil solltest du dich auf die Suche nach einem Tätowierer machen, der genau diesen Stil anbietet. Sieh dir viele verschiedene Portfolios an und entscheide, wer am besten zu deiner Tätowierung passt. Wenn du dir sicher bist, dass du dein Tattoo möchtest und einen für dich passenden Tätowierer gefunden hast, dann ist es an der Zeit, einen Beratungstermin zu vereinbaren. Je nach Studio werden Beratungstermine telefonisch oder per Mail ausgegeben. Es gibt aber auch Studios, in denen du einfach vorbeikommen und dir einen Termin holen kannst. Manche Studios verlangen eine Anzahlung bei der Terminfixierung. Informiere dich vorher, was der richtige Weg ist.

Zum Beratungsgespräch bringst du am besten Bilder oder Skizzen deines gewünschten Motivs mit und besprichst mit dem Tätowierer, wo dein Tattoo platziert werden und wie groß es sein soll. Bei diesem Gespräch werdet ihr auch den voraussichtlichen Preis miteinander besprechen und ob eine oder mehrere Sessions zur Fertigstellung notwendig sind. Je nachdem, wie die Tattoosessions laufen und auch wie viele Pausen du brauchst, kann der Preis geringfügig vom Kostenvoranschlag abweichen.

Die häufigsten Fragen zum ersten Tattoo

Wie finde ich einen guten Tätowierer?

Es ist gar nicht so schwer den richtigen Tätowierer zu finden. Für den Anfang kann man im Freundes- und Bekanntenkreis rumfragen. Tattoos sind heute viel selbstverständlicher als noch vor ein paar Jahren und sicher findet sich jemand, der einem den Tätowierer seines Vertrauens empfehlen kann.

Natürlich kann man auch selbst im Internet recherchieren. Googlebewertungen und Empfehlungen in einschlägigen Tattoo-Foren geben schnell Aufschluss. Außerdem haben die meisten Tattoo Artists eine Website mit Arbeitsbeispielen, an denen man schnell sieht ob sauber gestochen wurde und ob einem der Stil des Künstlers überhaupt gefällt. Wie in so vielen Dingen gilt auch hier: Qualität hat ihren Preis.

Risiken: Ist Tätowieren gefährlich?

Im Grunde ist ein gut gepflegtes Tattoo für einen gesunden Menschen vollkommen ungefährlich. Hält sich der Tätowierer jedoch nicht an grundlegende Hygienevorschriften können HIV-, Hepatitis- und ähnliche Infektionen die Folge sein. Außerdem sollte er dich darüber aufklären, wie du dein Kunstwerk pflegen musst. Wenn das Studio also eher unsauber aussieht: Finger weg. Auch können Handwerksfehler wie zu tiefes Stechen und bestimmte Farben Allergien auslösen. Außerdem gibt es bestimmte Risikogruppen wie Schwangere oder Menschen mit Blutgerinnungsstörungen oder Diabetes.

Mehr Informationen zu Risiken und Nebenwirkungen

Wie alt muss man sein?

Grundsätzlich gilt ein Tattoo als Körperverletzung. Dieser kann man zustimmen, wenn man genügend geistige Reife besitzt. Über 18 Jahren wird davon grundsätzlich ausgegangen, unter 7 ist man ohnehin nicht geschäftsfähig. Dazwischen wird jeder vernünftige Tätowierer eine Einwilligung der Eltern verlangen.

Wie stark ist der Schmerz?

Das hängt stark vom individuellen Schmerzempfinden ab. Da man aufgrund der blutverdünnenden Eigenschaften vorm Stechen keine Schmerzmittel schlucken sollte, bleibt nur Finger weg oder Zähne zusammenbeißen. Grundsätzlich kann man sagen, das großflächige Tattoos und Körperstellen, an denen der Knochen dicht unter der Haut liegt stärker schmerzen. Auch die Dauer der Session spielt natürlich eine Rolle.

Wie lange dauert ein Tattoo?

Hier spielen einige Faktoren eine Rolle. Vor allem Größe des Tattoos, Farben und Detailtiefe des Motivs sind ausschlaggebend. Ein kleiner Schriftzug dauert teilweise nur mal 5-15 Minuten. Ein bunter, detailierter Sleeve (ganzer Arm) auch mal sieben Sitzungen á sieben Stunden. Der ganze Rücken auch gern mehr. Der Tätowierer gibt sicher gern eine Schätzung ab, wenn er das Motiv kennt.

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